Mittelohrimplantate
Was sind aktive Mittelohrimplantate?
Ist aus medizinischer Sicht das Tragen eines Ohrpassstücks bei der Hörgeräteversorgung (z. B. chronische Gehörgangsentzündung) nicht möglich, können aktive Mittelohrimplantate eingesetzt werden, um das Hören wieder zu ermöglichen. Mittelohrimplantate finden Anwendung bei einem leichten bis mittelgradigen Hörverlust. Durch Anbindung an die Strukturen des Mittelohres werden die Informationen direkt über die Gehörknöchelchenkette an das Innenohr weitergeleitet. Im Gegensatz zu konventionellen Hörgeräten bleibt bei Mittelohrimplantaten der Gehörgang frei.
Ein Mittelohrimplantat besteht in der Regel aus zwei Komponenten:
- dem außen getragenen Sprachprozessor
- den im Mittelohr platzierten implantierten Umwandler, z. B. bei der sog. Vibrant Soundbridge® auch Floating mass transducer (FMT) genannt.
An dem Sprachprozessor befinden sich die Mikrofone, welche die Informationen aufnehmen. Der Prozessor wird dicht am Kopf getragen und hält durch Magnetkraft die Verbindung zum Implantat.
Der FMT ist das Herzstück des Implantates und wird im Mittelohr angekoppelt.
© MED-EL |
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Die externen Anteile der implantierbaren Hörgeräte kann durch Haare verdeckt werden.
Funktionsweise:
Auf dem Markt existieren verschiedene Arten von aktiven Mittelohrimplantaten, welche hier nur beispielhaft dargestellt werden.
Der über Magnetkraft über dem Implantat am Kopf positionierte Sprachprozessor nimmt durch seine Mikrofone den Schall auf. Anschließend findet eine Umwandlung des Schalls in elektrische Signale statt. Die Übertragung der Informationen an das Implantat findet durch die intakte Haut statt. Das Implantat leitet die Signale an das Floating mass transducer (FMT) weiter, welcher den Schall in mechanische Schwingungen umwandelt. Dadurch erfolgt eine direkte, verstärkte Anregung des Mittelohres, woraus ein normaler Hörvorgang im Innenohr resultiert. Es handelt sich also auch um ein rein akustisches und somit normales Hören.
Daneben gibt es auch vollimplantierbare Versionen, z. B. Carina® (siehe Abbildung).
© Cochlear Limited 2020
Aufbau eines vollimplantierbaren Mittelohrimplantat
Osia
© Cochlear Limited 2021
Aufbau des Osia-Implantates
Eine neuartige Möglichkeit, Schalleitungsschwerhörigkeiten, kombinierte Schwerhörigkeiten oder einseitiger Taubheit zu versorgen, stellt das Osia System(Fa. Cochlear ®) dar. Geeignet sind sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Bestandteil des Implantates ist ein piezoelektrischer Wandel, der Schallvibrationen erzeugt. Diese Vibrationen versetzen den Schädelknochen in Schwindung, welche wiederum auf das Innenohr übertragen werden. Im Innenohr werden diese Informationen in elektrische Impulse umgewandelt und an das Hörzentrum im Gehirn übermittelt. Durch diese Funktionsweise werden die geschädigten Teile des Gehörs überbrückt.
Vorteil dieses Systems ist, dass es eine höhere Verstärkung im Hochtonbereich im Vergleich zu anderen Knochenleitungs-Hörgeräten aufweist, welches in einem besseren Sprachverstehen mündet.
© Cochlear Limited 2021
Aufbau eines Osia Sprachprozessors
Der äußere Teil des Systems besteht aus einem frei vom Ohr getragenen Soundprozessor, welcher mittels Magnetkraft über dem Implantat gehalten wird.
Weitere Informationen zu Mittelohrimplantaten der verschiedenen Hersteller können Sie unter folgenden Links finden:
Cochlear Carina
MED-EL Vibrant Soundbridge
Cochlear Osia-Implantat
Ansprechpartnerin
Jessica Fink, M.A.
Tel. 06621 / 88 922905
Fax 06621 / 88 1717
Visitenkarte & Kontakt
Kontakt
Dr. rer. nat. Srebrena Koch
Tel. 06621 / 88 921710
Fax 06621 / 88 1717
Jessica Fink, M.A.
Jessica Fink, M.A.
Leitung Diagnostik-Abteilung
HNO
Klinikum Bad Hersfeld GmbH
Seilerweg 29
36251 Bad Hersfeld
Tel.: 06621 / 88 922905
Fax: 06621 / 88 1717
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