Logopädie

Neben der Programmierung des Sprachprozessors bildet die Logopädie einen weiteren Schwerpunkt in der CI-Versorgung, welche als freiwillig anzusehen ist. Ziel ist eine möglichst hohe Lautsprachkompetenz des CI-Trägers, die durch einen systematischen Aufbau der Hör- und Sprachfähigkeiten in Einzelstunden vollzieht. Die Wahl der Logopädie-Praxis liegt in den Händen des Patienten. Das individuell für jeden Patienten erstellte Konzept des Logopäden ist unter anderem von seinem Alter, der Art und Dauer der Ertaubung, der Einstellung seines Sprachprozessors und der audiometrisch dokumentierten Hörleistung des CI-Trägers abhängig. Folgende Beispiele können Bestandteil des Behandlungskonzepts sein:

Anbindung an die akustische Umgebung:
Hierzu gehört die Anbahnung einer möglichst kontinuierlich hörgerichteten Haltung, die durch Hörreaktions- und Hörorientierungsübungen in der Umgebung erreicht wird.

Hörübungen auf Geräusch- und Klangebene:
Ziel dieser Übungen ist die Differenzierung und später das Wiedererkennen verschiedener Geräusche und Klänge, der Unterscheidung sprachlicher von nichtsprachlichen Signalen sowie die Schulung des Richtungshörens bei bilateraler Versorgung.

Hörübungen auf Sprachmelodie:
Ziel ist hier die Erarbeitung einer Sprachmelodieerkennung und einer rhythmischen Differenzierung. Diese Übungen bilden die Basis eines Lautsprachverstehens mit dem CI, ermöglichen dem CI-Träger die Kontrolle der eigenen Lautsprache sowie das Erkennen unterschiedlicher Sprechstimmen.

Hörübungen auf Sprachebene:
Diese Hörübungen haben die Identifikation von Wörtern sowie die Identifikation von Sätzen mit steigendem Schwierig­keits­grad zum Ziel und werden bei unterschiedlichen Sprechgeschwindigkeiten, bei Dialektfärbung und im Störschall angeboten. Zubehörteile, wie beispielsweise eine FM-Anlage oder Wireless-Geräte werden bei der logopädischen Praxis integriert.